Zwei ausgewachsene Macrocephalites mit Durchmesser 40cm und ein ebenso großer Paracenoceras calloviense. Und alle drei Fossilien liegen in einem Abstand von 50cm dicht beieinander: Dieses Sammlerglück hatte ich genau heute vor zwei Jahren, am 28. März 2022
Nach einer Rutschung am Buchberg (Wutachgebiet) untersuchte ich die anstehenden Schichten etwas genauer. Die Stelle ist bekannt für Hangrutsche im Bereich Ober-Bathonium bis zur Grenze Callovium/Malm.
Tatsächlich ragte in der Calloviense-Zone die Außenwindung des ersten Macrocephalites recht deutlich aus dem Hang heraus. Dann folgten die beiden anderen Stücke. In nur einer Stunde war die Sache erledigt: Die Fossilien waren geborgen – Abtransport.
Solche großwüchsigen Fossilien findet man selbst auf Baustellen selten. Ganz zu schweigen davon, dass es in der Region um Blumberg derzeit kaum Baustellen im Callovium gibt. Das war zwar auch schon in der Vergangenheit so, gleichwohl sind Sammlern einige bemerkenswerte Bauprojekte in Erinnerung geblieben. Anfang der 80er Jahre: Wie der Sammler Fred Neubauer berichtet, wurde bei einem Firmenausbau in Blumberg-Zollhaus das Bathonium und das Callovium angegraben. Auf den Abraumhalden fanden sich Procerites und große Macrocephalites.
Und wie Klaus Jenne aus Bötzingen erzählt, wurde bei der Neugestaltung einer Böschung an der Straße nach Fützen die untere Koenigi-Zone offengelegt. Großwüchsige Macrocephalites (Foto), Choffatien und Bullatimorphiten „konnten auf einer Länge von 20 Metern ausgegraben werden“, so Jenne. Allerdings ist auch das schon eine ganze Weile her – nämlich Ende der 80er Jahre.
Text/Fotos: Stephan Hack