Einleitung

Der südwestdeutsche Jura reicht vom Oberrhein im Südwesten bis an die bayerische Grenze im Nordosten.

Genauer: Von der Schweizer Grenze bei Basel über das Gebiet Lörrach-Blumberg-Albstadt-Stuttgart-Göppingen-Ulm und Aalen bis zum Nördlinger Ries. Am Oberrhein bei Ringsheim und nahe Bruchsal befinden sich weitere kleine Juravorkommen. Der schwäbische Jura der Alb lässt sich zudem unterteilen in Süd-Alb, Südwest-Alb, Mittlere Alb und Ost-Alb (Karten: LGRB).

Der Braunjura oder Mittlere Jura zieht sich wie ein grünes Band entlang der schwäbischen Alb.

Jura als Erdzeitalter

Jura ist der mittlere Zeitabschnitt des Erdmittelalters (Mesozoikum 201,5 Millionen Jahre bis 145 Millionen Jahre) und wird in den Schwarzjura/Unterjura, den Braunjura/Mitteljura und in den Weißjura/Oberjura eingeteilt.

Eine weitere Unterteilung erfolgt sowohl in Formationen, als auch in Stufen, Zonen, Subzonen und Horizonte (siehe Menüpunkt „Profil“).

Früher wurden die einzelnen Juraabschnitte gemäß den ersten sechs Buchstaben des griechischen Alphabets unterteilt, den Beschreibungen des Geologen und Paläontologen Friedrich August Quenstedt (1809-1889) folgend: alpha, beta, gamma, delta, epsilon und zeta. Darüber hinaus erfolgte eine Benennung nach Gesteinsschichten: Kalke, Tone, Oolithe oder Mergel.

Friedrich August Quenstedt

Stufen im Braunjura

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft wird der Braunjura von der ältesten Stufe bis zur jüngsten Stufe wie folgt untergliedert:

Aalenium: nach der südwestdeutschen Stadt Aalen benannt, Typuslokalität

Aufschluss im Ober-Aalenium/Bradfordensis- und Murchisonae-Zone

Aufschluss im Ober-Aalenium/Bradfordensis- und Murchisonae-Zone

Bajocium: nach der nordwestfranzösischen Stadt Bayeux benannt, Typuslokalität

Das Unter-Bajocium am Eichberg/Wutachgebiet

Die Sauzei-Zone im Unter-Bajocium des Eichbergs/Wutachgebiet

Bathonium: nach der südenglischen Stadt Bath benannt, Typuslokalität

Mittel- und Ober-Bathonium im Wutachgebiet

Mittel- und Ober-Bathonium im Wutachgebiet

Callovium: nach dem südenglischen Ort Kellaway benannt, später Typuslokalität nahe der
englischen Stadt Yorkshire

Die Herveyi-Zone im Unter-Callovium/Wutachgebiet

Die Herveyi-Zone im Unter-Callovium/Wutachgebiet

Die Stufen gliedern sich auf in Zonen, Subzonen und Horizonte. Diese Unterteilungen sind nach den dort typisch vorkommenden Ammonitengattungen und -arten (Leitfossilen) benannt. So können Rückschlüsse auf Formationen, Alter, morphologische und phylogenetische Entwicklungen sowie die Vergesellschaftung mit anderen darin enthaltenen Fossilien und ökologischen Faktoren gezogen werden.

Je nach dem Stand der Forschung entstehen auch neue Faunenhorizonte oder verschieben sich. Die Profile müssen dann entsprechend angepasst werden.

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