Adlige Sammelleidenschaft – die Fürstenberg-Sammlungen

An diesem älteren Herrn muss jeder Besucher vorbei, der die Fürstenberg Sammlungen sehen möchte: es ist das steinerne Bildnis von Karl Egon III. Fürst zu Fürstenberg, dem Begründer der Fossilien-Sammlung. Freundlich blickt der Adlige im Eingangsbereich in Richtung zweier großer Hallen.

Dort sind in hölzernen Vitrinen tausende Fossilien untergebracht – von den Trilobiten des Kambrium bis zu den Mammuts und Höhlenbären der Eiszeit. Die Funde stammen aus dem Südwesten und wurden gemäß den erdzeitlichen Phasen sorgfältig chronologisch geordnet.

Eine gewaltige Sammelleidenschaft hatte der Fürst im 19. Jahrhundert an den Tag gelegt. „Sammeln war zu dieser Zeit en vogue“, sagt der Museums-Mitarbeiter Bernhard Dietrich. Mit dem Unterschied, dass Karl Egon III. Fürst zu Fürstenberg seine Fossilien öffentlich ausstellte und nicht, wie damals üblich, jeder für sich selbst sammelte und es beim Privaten beließ.

Es finden sich auch 10 Schaukästen für den Braunjura, in dem neben Ammoniten auch Brachiopoden, Seeigel, Schnecken, Muscheln, Seelilien, Wirbel und Knochen und auch fossiles Holz liegen. Das Bestreben der Museumsbetreiber ist offensichtlich: Es soll möglichst die korrekte stratigraphische Abfolge vom Aalenium über das Bajocium und das Bathonium bis zum Callovium eingehalten werden.
Erstaunliche Stücke befinden sich in den Schaukästen und bemerkenswert war vor Jahren auch der Versuch einer Museums-Mitarbeiterin, die Bestimmungen zeitgemäßer zu gestalten: Auf den Bestimmungskärtchen sind viele alte Namen durchgestrichen und durch aktuell gültige ersetzt. Zwar sind viele Fossilien verwittert oder nur Fragmente vorhanden. Aber anders als bei vielen heutigen Hobby-Sammlungen, stand beim Aufbau der Fürstenberg Sammlung offenbar die Systematik im Vordergrund – und weniger die perfekte Optik.
Die Fossilsammlung ist Teil der Fürstenberg Sammlungen am Karlsplatz 7 in Donaueschingen. Im ersten Stock findet sich noch eine zoologische Sammlung „mit ihren farbenprächtigen Präparaten aus aller Herren Länder“ und des Weiteren eine moderne Kunstsammlung Öffnungszeiten: April bis November, Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 11 bis 17 Uhr.