Kurzporträt: der Fossilienpräparator Fred Neubauer

Es gibt etwas, das mich an Fred Neubauers Präparationskunst immer beeindruckt hat: er arbeitet mit fünf Sticheln. Grobe Arbeiten am Gestein sind so ebenso möglich wie das herausarbeiten der filigranen Feinheiten eines Fossils. Dabei verzichtet Fred Neubauer beim präparieren weitgehend auf das ansonsten übliche sandstrahlen. „Nur am Ende strahle ich, zum ausputzen der Nischen bei einem Stück“.

Fred Neubauer

Fred Neubauer beherrscht die Kunst des Präparierens meisterhaft – dank 40-jähriger Erfahrung. Auch aus scheinbar hoffnungslosen Stücken macht er bisweilen Topstücke. So geschehen neulich, als ich ihm 7 einzelne Blöcke eines riesigen Lytoceras eudesianum vorlegte – ein schier unlösbar scheinendes Puzzle. Mit viel Geduld und Dank seiner Kenntnis über Ammoniten, hat Neubauer daraus ein außergewöhnliches Fossil geschaffen (siehe Blog vom 10.3.).

Und obwohl der Präparator aus Baltmannsweiler im Schurwald seit vielen Jahren auch selbst Fossilien nachspürt, besitzt er nur eine kleine Sammlung. Denn Neubauer ist wählerisch: in seine Vitrinen kommen nur Stücke mit Ersatzschale und komplettem Mundsaum – so sein Credo. Und aus dem Braunjura sollten die Ammoniten, Schnecken und Muscheln bestenfalls auch kommen. Denn dort sei die Vielfalt des maritimen Lebens groß gewesen und die Ammoniten bisweilen besonders filigran. Wer Fred Neubauer und seine Arbeit kennenlernen möchte, hat demnächst Gelegenheit dazu: Er stellt aus auf einem Stand in der Fossilienbörse im Kubino, die am 13.4 und 14.4. in Ostfildern-Nellingen stattfindet.

Text/Foto2: Stephan Hack, Foto1: Steinkern.de