Mit dem Jagdhund unterwegs im Braunjura

Eines vorweg: es gibt keine Ammoniten-Spürhunde. Nicht für den Braunjura und auch sonst nicht. Das wäre tatsächlich zu schön.

Und auch meine griechische Bracke Valia, eine waschechte Jagdhündin, konnte ich bisher nicht dazu ausbilden, Fossilien im Boden oder in den Gesteinsbänken zu erschnüffeln.

Trotzdem ist sie oft mit mir im Gelände unterwegs. Gestern wanderten wir entlang des Albtraufes zwischen Spaichingen und Gosheim. Ziel war das basale Humphriesianum, denn unterhalb des Dreifaltigkeitsberges bei Spaichingen hatte ich vor drei Jahren einmal einen Stemmatoceras aufgespürt – und warum soll sich Geschichte nicht wiederholen?

Dabei ist Valia über Stock und Stein extrem trittsicher. Das verdankt sie einer erstaunlichen Fähigkeit: In schwierigem Terrain spreizt sie einfach ihre Zehen und verdoppelt so die Trittfläche ihrer Pfoten. Dadurch kann sie Steilhänge mühelos erklimmen und nicht selten hat sie mich durch ihre Kraft und Zähigkeit einen Hang emporgezogen.

Problematisch wird es mit dem Hund an der Leine den Hang hinunter: Auch da ist sie trittsicher und zieht feste. So habe ich schon ein paar Mal den Halt verloren und sie auf dem Hintern, den Hang hinabrutschend, überholt. Um noch einmal die Sache mit dem Hund und den Ammoniten aufzugreifen: Intelligente Hunde wie Valia lassen sich offenbar gut zu Personenspürhunden/Rettungshunden ausbilden, dem sogenannten Man-Trailing. Aber anders als etwa Trüffelhunde wird sie wohl nie ein Fossil finden – trotz ihrer sehr feinen Nase.

Text/Fotos: Stephan Hack