Auf der Baustelle eines Neubaus liegen Halden mit rötlichen Blöcken. Vor Tagen hatte ich den Aushub von der Straße aus entdeckt. Jetzt komme ich wieder, mit Vorschlaghammer und Brechstange bewaffnet.
Aber Ende Juli brennt die Sonne unerbittlich und es gibt keinen Schatten weit und breit. Ich gebe mir zwei Stunden – dann müssen die vielversprechendsten Blöcke durchgearbeitet sein.
Am Ende steht nur ein Fund – aber der hat es in sich: eine 21cm große Dorsetensia liostraca. In dieser Größe und Qualität im Südwesten sehr selten. Da ich sie nicht horizontiert sammeln konnte, stammt sie entweder aus der Romani- oder der Pinguis-Subzone des Humphriesianums – genauer lässt sich das im Nachhinein nicht sagen.
Die Dorsetensia ist kalzitisch und wie mir der Präparator Fred Neubauer mitteilt, musste so gut wie nichts ergänzt werden. Ein Ausnahmefund, für den sich jede Schinderei lohnt.
Text/Fotos: Stephan Hack