Im Rosgartenmuseum in Konstanz erlebte ich neulich eine Überraschung. Dort wollte ich mir die städtische Geschichte von der Römerzeit bis zum Nationalsozialismus anschauen. Nach dem Rundgang suchte ich in dem verwinkelten Komplex den Ausgang und landete im Erdgeschoss in einem Nebenraum – der erdgeschichtlichen Abteilung.
Neben kompletten Skeletten von Fischsaurieren und Krokodilen aus dem Lias, finden sich auch Braunjura-Fossilien aus Baden und Schwaben. Es ist wie eine Zeitreise: Die Bestimmungen der Ammoniten und Begleitfauna sind aus heutiger wissenschaftlicher Sicht falsch oder veraltet, spiegelten aber wohl den einstigen Wissensstand wider – die Bestimmungszettel dürften Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestellt worden sein.
Die Fossilien sollte man zudem nicht nach dem aktuellen Präparationsstandard bewerten. Sie stammen aus einer Zeit, in der man die Stücke vor allem manuell mit Hammer und Nägeln bzw. Meißeln bearbeitete. Bei ein paar Ammoniten versuche ich mich nun in einer zeitgemäßeren Bestimmung (bei Cursor auf dem Bild erscheint die Bestimmung):
- Cosmoceras coronatus = Teloceras coronatum
- Kasten mit Cosmoceras parkinsoni und Stephanoceras coronatus = Innenwindung einer Parkinsonia sp. und Stephanoceras sp.
- Harpoceras murchisonae = Ludwigia sp. oder Brasilia sp.
- Stephanoceras macrocephalus und Perisphinctes triplicatus = Stephanoceras sp. (links) und Teloceras triplex (?)
- Perisphinctes convolutus und Stephanoceras bullatus = Groussouvria sp. und Bullatimorphites bullatus
- Harpoceras opalinus und der unbestimmte Ammonit daneben = Leioceras sp. und Pleurolytoceras torulosum
- Trigonia clavellata und Trigonia navis = Trigonia clavellata und Scaphotrigonia navis
Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10 bis 18 Uhr und Sa., So., und feiertags 10-17 Uhr.
Text und Fotos: Stephan Hack