
Das Wutachgebiet Ende Januar. Auf einem etwa 50x50cm großen Gesteinsblock liegt aufgebacken etwas tellerförmiges. Schnell wird klar: Das ist kein Ammonit. Der Geologenhammer befreit das aufgesetzte Stück vom umgebenden Muttergestein, ich hebe den Fund vorsichtig an: Es ist ein Saurierwirbel mit 17 cm Durchmesser und 7cm Höhe.
Bemerkenswert ist die Seltenheit des Fossils. Denn laut Dr. Günter Schweigert vom Naturkundemuseum Stuttgart könnte es sich um den Wirbel eines Pliosauriers handeln.
Von dieser Meeresreptilien-Gruppe lebten verschiedene Gattungen von der späten Trias bis zum Ende der Kreidezeit – also vor etwa 230 bis 65 Millionen Jahren. So gab es Pliosaurier wie den Umoonasaurus mit einer Gesamtlänge von drei Metern und an der Universität Tübingen ist ein Liopleurodon ausgestellt, der stattliche 12 Meter maß. Es geht sogar noch größer: Das mexikanische „Monster von Aramberri“, vermutlich ein Pliosaurier der Gattung Simolestes, war 20 Meter lang.




Text: Stephan Hack
Fotos: Hack (2), Paläontologisches Museum der Universität Tübingen (1), BBC (2)