Ist es eine Fossiliensammlung oder schon ein Privatmuseum? Der Löchgauer Rolf Roth nennt den spezifischen Raum im Erdgeschoss seines Wohnhauses schlicht „Fossilienraum“. Aber klar ist: Nicht jeder Sammler kann seine Exponate auf diese Weise ausstellen.
Die Zahlen beeindrucken: Etwa 10.000 Fossilien liegen in den Schubladen und Vitrinen, vom 1mm kleinen juvenilen Ammoniten bis zum 60cm großen Riesenammonit. Seit gut 60 Jahren sammelt Rolf Roth Fossilien aus dem schwäbischen Jura – allein aus dem Amaltheenton des Schwarzjura besitzt er mehrere hundert Ammoniten, Schnecken, Muscheln etc.
Durch das Bestreben, die stratigraphischen Bereiche vom Schwarzjura bis zum Weißjura umfassend zu belegen, integrierte Roth auch Teile aus Nachlässen in seine Sammlung oder ergänzte fehlende Stücke durch den Tausch mit Sammelkollegen. Darüber hinaus ist Rolf Roth regelmäßig auf den Fachbörsen in der Region anzutreffen – immer in der Hoffnung, ein möglichst seltenes Fossil aufzustöbern. Bei den Jura-Ammoniten sei es ein erklärtes Ziel, “von jeder Gattung eine Art zu besitzen. Doch das gelingt kaum einmal Museen und bleibt wohl immer ein unerfüllter Wunsch”.
Die Idee zu dem Fossilienraum trug der pensionierte Berufsjäger viele Jahre mit sich herum: „Ich wollte Fossilien nicht lieblos in Kisten aufbewahren und ließ mich von schönen Präsentationen inspirieren wie dem Hauff-Museum in Holzmaden oder dem Dr. Engel-Museum in Jebenhausen.“
Vor drei Jahren dann endlich die Umsetzung. In einem größeren Abstellraum seines Anwesens „erfolgte die Aufteilung der Schaukästen und Vitrinen gemäß meiner Vorstellung und anhand des Grundrisses“.
Handwerker erledigten die Stukkateur- und einige Schreinerarbeiten, „ansonsten habe ich viel in Eigenarbeit gemacht, wie die Elektroarbeiten und das Fliesenlegen“, sagt Rolf Roth.
So gelungen ist der Fossilienraum, dass der Sammler selbst davon nicht genug bekommt: “Zwei bis drei Mal am Tag halte ich mich hier auf, arbeite an den Bestimmungen und bin immer noch fasziniert von den Stücken. Das Zimmer ist einer meiner Lieblingsorte im Haus.”
Text/Fotos: Stephan Hack