Das Sammlerpaar Piperek aus Albstadt – ein Leben für die Ammoniten

Die Fossilienbörse in Ostfildern steht bevor, von Aufregung ist bei Magda und Manfred Piperek aber nichts zu spüren. Sie haben dort einen Verkaufsstand gebucht und bieten Braunjura-Ammoniten an, vor allem aber Schwarzjura-Ammoniten mit einer Größe von bis zu 60cm – diese Stücke haben sie über die Sammlerszene hinaus bekannt gemacht.

Seit bald einem halben Jahrhundert sind Magda und Manfred Piperek als Hobby-Sammler unterwegs – ein Leben für die Ammoniten. „Wir machen weiter, solange es gesundheitlich geht. Wir sind Sammler mit Leib und Seele“, sagt Magda Piperek. Die beste Zeit, da müssen die beiden Albstädter nicht lange überlegen, das war das Jahr 1978. Als nach einem Erdbeben auf der westlichen Schwäbischen Alb die Straße zwischen Onstmettingen und Bisingen im oberen Teil aufbrach. „Der Humusboden war abgerutscht, es lagen viele Braunjura-Schichten frei“, sagt Manfred Piperek.

Nach einem Tipp des damaligen Forstamtsrates Rolf Hugger waren sie sofort zur Stelle und haben die Bänke im Bathonium und Callovium von oben angegraben: „Wir konnten ein Jahr konstant Ammoniten sammeln, die Behörden waren kulant.“

Diese Phase endete allerdings jäh, als Sammler einen Bagger von einem Straßenbaubetrieb ausliehen und im großen Stil abgruben und die Bäume unterhöhlten: „Dann war Schluss, die Gemeinde Thanheim untersagte jegliche Sammeltätigkeit.“

Bis heute bewahren die Pipereks viele der Stücke von damals in ihren Vitrinen auf. Niemals weggeben oder tauschen würden sie eine seltene Emileia sowie einige Kepplerites, einen großen Tulites oder die eigentümlich geformten Bullatimorphites. Besonders ins Herz geschlossen hat Manfred Piperek einen 35cm Homoeoplanulites mit Apophyse – eine Rarität.

Weißliche Oberjura-Ammoniten haben die beiden nie interessiert, aber nach und nach entwickelte sich eine Vorliebe für große Ammoniten aus dem Schwarzjura: „Wir präparieren alles selbst und zwar zu 90% manuell mit Hammer und Meißel und zu 10% mit dem Stichel.“ Und was geschieht mit den vielen großen Arietiten, die im Wohnzimmer herumstehen? „Die müssen wir alle noch verkaufen“, sagt Magda Piperek und lacht.

Text/Fotos: Stephan Hack