Drei unbestimmte Ammoniten – wer hilft, die Rätsel zu lösen?

Heute stellen wir Euch drei Ammoniten aus unterschiedlichen stratigraphischen Bereichen des Braunjura vor, deren Bestimmung bisher ergebnislos blieb. Wer die korrekte Bestimmung zu den rätselhaften Stücken weiß, kann gerne das Kontaktformular nutzen, das auf fast jeder Seite zu finden ist.

Nr. 1: Homoeoplanulites, Choffatia, Indosphinctes … oder etwas Pathologisches? Der unbestimmte Ammonit misst 34cm und stammt aus der Koenigi-Zone des Unter-Callovium von Albstadt-Pfeffingen. Es handelt sich um einen Baustellenfund aus den 70er-Jahren. Laut dem Besitzer Rolf Roth ist von einem Perisphinctiden auszugehen  – unklar sind jedoch Gattung und Art des bemerkenswerten Stückes.

Nr. 2: Graphoceras, Brasilia oder Übergangsform? Dieses 20cm große Fragment stammt aus der Discites-Zone der Wutach, genauer: aus einer sandigen Mergellage (im Foto blau markiert). Der ausgeprägte Kiel und der flache Phragmokon erinnern an eine Brasilia aus der nahen Tongrube Geisingen. Dort sind Brasilien oft im sogenannten Geisingen-Oolith/Ober-Aalenium anzutreffen – also einem Bereich unterhalb der Discites-Zone/Unter-Bajocium.

Das Fragment ist auch deshalb außergewöhnlich, weil am Fundort in der Discites-Zone bisher nur Graphoceraten und kleinwüchsige Hyperlioceraten auftraten. Oder handelt es sich doch um eine Übergangsform?

Nr. 3: Sonninia aus dem Ober-Aalenium? Im Mündungsbereich der 12cm großen Ludwigia pustulifera hat sich ein kleiner Ammonit abgelagert. Der 2cm kleine Winzling wirkt wie eine juvenile Sonninia – mit Kiel, Schale und charakteristischen Rippen.

Fundort: Scheffheu nahe Blumberg. Stratigraphie: Murchisonae-Zone im Ober-Aalenium.

Das Problem ist, dass laut einigen Experten die ältesten bisher bekannten Sonninien in der Concavum-Zone/Ober-Aalenium erscheinen – also in Schichten weit oberhalb der Murchisonae-Zone. Diese weitnabeligen Ammoniten würden dann meist der Untergattung Euhoploceras zugeordnet.

Was bedeutet das? Da die Concavum-Zone über der Murchisonae-Zone liegt, müsste es sich bei meinem Exemplar und eine ältere Sonninia als die bereits bekannten Sonninien handeln – sofern die Bestimmung „Sonninia“ bei meinem Fund überhaupt zutrifft!

Text/Fotos: Stephan Hack (2) und Rolf Roth (1)