Heute stellen wir Euch drei Ammoniten aus unterschiedlichen stratigraphischen Bereichen des Braunjura vor, deren Bestimmung bisher ergebnislos blieb. Wer die korrekte Bestimmung zu den rätselhaften Stücken weiß, kann gerne das Kontaktformular nutzen, das auf fast jeder Seite zu finden ist.
Nr. 2: Graphoceras, Brasilia oder Übergangsform? Dieses 20cm große Fragment stammt aus der Discites-Zone der Wutach, genauer: aus einer sandigen Mergellage (im Foto blau markiert). Der ausgeprägte Kiel und der flache Phragmokon erinnern an eine Brasilia aus der nahen Tongrube Geisingen. Dort sind Brasilien oft im sogenannten Geisingen-Oolith/Ober-Aalenium anzutreffen – also einem Bereich unterhalb der Discites-Zone/Unter-Bajocium.
Das Fragment ist auch deshalb außergewöhnlich, weil am Fundort in der Discites-Zone bisher nur Graphoceraten und kleinwüchsige Hyperlioceraten auftraten. Oder handelt es sich doch um eine Übergangsform?
Fundort: Scheffheu nahe Blumberg. Stratigraphie: Murchisonae-Zone im Ober-Aalenium.
Das Problem ist, dass laut einigen Experten die ältesten bisher bekannten Sonninien in der Concavum-Zone/Ober-Aalenium erscheinen – also in Schichten weit oberhalb der Murchisonae-Zone. Diese weitnabeligen Ammoniten würden dann meist der Untergattung Euhoploceras zugeordnet.
Was bedeutet das? Da die Concavum-Zone über der Murchisonae-Zone liegt, müsste es sich bei meinem Exemplar und eine ältere Sonninia als die bereits bekannten Sonninien handeln – sofern die Bestimmung „Sonninia“ bei meinem Fund überhaupt zutrifft!
Text/Fotos: Stephan Hack (2) und Rolf Roth (1)